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Schimmelgefahr frühzeitig erkennen

Wasser im Keller: Das ist ein großes Ärgernis. In den letzten Jahren setzten wiederholte Starkregenfälle etliche Keller und Wohnungen unter Wasser – selbst weit entfernt von den Küsten und fernab von den großen Flüssen hieß es immer häufiger: „Land unter“.

Doch der Schaden ist weit größere als der Verlust von Einrichtungsgegenständen im Keller. Denn wenn das Wasser abgepumpt ist, bleiben feuchte und nasse Wände zurück. Die Feuchtigkeit bleibt hartnäckig, auch wenn der Laie den subjektiven Eindruck hat, dass alles trocken sei. „Wände trocken langsam„, erklärt Thorsten Kuchel vom Kieler Regionalbüro des Verbands Privater Bauherren (VPB).



Feuchtigkeit erkennen: Diese Messegräte gibt es

Recht kühl und feucht – diese Eigenschaften machen den Keller, der von Wassermassen überflutet wurde, zu einem idealen Biotop für Schimmel und Pilze. Wie groß die Gefahr tatsächlich ist, verraten nur leistungsfähige Feuchtigkeitsmessgeräte, die die Feuchtigkeit messen können. Grundsätzlich werden dabei zwei Formen von Messgeräten unterschieden: Feuchtigkeitsmessgeräte, mit denen sich bestimmen lässt, wie feucht die Luft ist, und Feuchtigkeitsmessgeräte, mit denen die Feuchtigkeit in den Wänden bestimmt werden kann. Bei den Geräten, mit denen die Wandfeuchtigkeit bestimmt wird, kommt meistens Strom zum Einsatz; aus der Leitungsfähigkeit der Wand wird die Feuchtigkeit errechnet. Auch bei der Bestimmung der Luftfeuchtigkeit werden in der letzten Zeit verstärkt elektrische Messverfahren eingesetzt.

Wann ist es zu feucht?

Die entscheidende Frage, ab wann es in einem Kellerraum zu feucht ist und ob die Gefahr besteht, dass sich Schimmel bildet, ist damit noch nicht beantwortet. Tatsächlich kann es auch keine pauschale Antwort geben. Bei der Luftfeuchtigkeit gilt ein Wert von 40 bis 60 Prozent als ideal. Mit einer höheren Luftfeuchtigkeit steigt die Gefahr der Schimmelbildung, bei niedrigen Werten können die menschlichen Schleimhäute angegriffen werden.

Bei der Feuchtigkeit der Wände lässt sich keine konkrete Zahl nennen. Denn je nach Einzelfall können die Werte sehr unterschiedlich sein, ohne dass eine Gefahr für Schimmelpilz besteht. Raumtemperatur und Wandtemperatur spielen dabei nämlich eine nicht minder wichtige Rolle. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die relative Feuchte an der Wand einen Wert von 70 Prozent nicht übersteigen sollte – ab 80 Prozent ist Schimmelpilzbefall die Regel.

So trocknet der Keller

Liegt die Luftfeuchtigkeit im Keller dauerhaft über 60 Prozent und sind die Wände feuchter als 70 Prozent ist die Aufstellung von Luftentfeuchtern oder Bautrocknern unabdingbar. Auf diese Weise wird zunächst die Feuchtigkeit der Luft vermindert. Das sorgt dafür, dass die Wände Feuchtigkeit an die Luft abgeben können. Nun ist Geduld gefragt, denn es kann mehrere Wochen oder gar mehrere Monate dauern, bis die Messwerte wieder im akzeptablen Bereich liegen.

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