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Neue Studie zeigt Probleme bei Einzelmodernisierungen

Fehler in allen Phasen der Modernisierung

Schimmel unter den Fenstern oder an den Außenwänden: Diese typischen
Bauschadensfälle nach energetischen Modernisierungen haben bei
manchen Hausbesitzern das Vorurteil geweckt, dass eine Haussanierung
neue Probleme schaffen kann. Tatsächlich sind auftretende Probleme in
aller Regel auf Fehler in der Planung und Ausführung von
Modernisierungsmaßnahmen zurückzuführen. Das zeigt auch eine aktuelle
Studie zu „Mängeln und Schäden bei Einzelmodernisierungsmaßnahmen“.

In der gemeinsamen Untersuchung des Bauherren-Schutzbund e.V. und des
Instituts für Bauforschung e.V. (IFB) wurden Einzelmodernisierungen
verschiedener Bauteile untersucht, bei denen es zu größeren Schäden
oder Mängeln kam.

Fehler sind in allen Phasen einer Modernisierung zu finden

Die untersuchten Fälle reichen von der Außendämmung der Fassade über
die Dämmung des Dachs oder der obersten Geschossdecke bis zum
Fenstertausch oder einem Heizungstausch. Fehler und Mängel fanden
sich in allen Phasen der Vorbereitung, Planung, Vertragsgestaltung
und Bauausführung. Beim Einbau von Wärmeschutzfenstern in eine zuvor
mit Einscheibenverglasung ausgestattete, unbeheizte Loggia etwa wurde
schon in der Bestandsaufnahme nicht beachtet, dass die Kombination
von ungedämmter Außenwand und Wärmeschutzverglasung zu
Feuchteproblemen führen kann.

Erhebliche Schadenssummen möglich

Ungenaue Vertragsregelungen und eine nicht fachgerechte Ausführung
waren ursächlich dafür, dass die Zwischensparrendämmung eines Dachs
komplett zurückgebaut werden musste. Kosten von 81.000 Euro für
Schadensbeseitigung, Gutachter und Prozesse verursachte eine
fehlerhafte Dämmung der obersten Geschoßdecke in einem
Mehrfamilienhaus. Sie hatte massive Feuchteschäden und erheblichen
Aufwand für ihre Beseitigung nach sich gezogen.

Unabhängige Prüfung und Beratung nutzen

Die Studie zieht das Resümee, dass Gebäude vor einer geplanten
Einzelmodernisierung einer umfassenden Bestandsaufnahme unterzogen
werden müssen. Diese seien Voraussetzung, um mögliche
Wechselwirkungen zwischen Bauteilen sowie der Anlagentechnik zu
erkennen.

Bei der Planung von Einzelmaßnahmen auf Basis der Voruntersuchungen
sind auch notwendige Anforderungen zum Beispiel aus der
Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie Möglichkeiten für Förderungen
etwa über die KfW Förderbank zu berücksichtigen. Die Autoren
empfehlen eine unabhängige Prüfung und Baubegleitung der Maßnahmen
und weisen darauf hin, dass diese bei bestimmten Förderungen sogar
ausdrücklich vorgeschrieben sei. Nicht zuletzt müssten auch die
Bewohner ihr Nutzerverhalten beispielsweise beim Heizen und Lüften an
das modernisierte Gebäude anpassen.

Mehr Informationen gibt es unter
www.bsb-ev.de. Auf der Website steht auch die komplette Studie zum
kostenlosen Download zur Verfügung.

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