BauFach stand im Zeichen der EU-Osterweiterung - Vorläufiger Abschlussbericht

Messe hat sich in schwieriger Lage als Branchentreffpunkt behauptet: Informationen über Neuheiten, die Weiterbildung und die Erweiterung der Europäischen Union standen im Zentrum des Besucherinteresses der Leipziger BauFach-Messe vom 6. bis 9. November 2003. Höhepunkte der Messe waren unter anderem die Ländertage Polen, Russland und TschechienInformationen über Neuheiten, die Weiterbildung und die Erweiterung der Europäischen Union standen im Zentrum des Besucherinteresses der Leipziger BauFach-Messe vom 6. bis 9. November 2003. Höhepunkte der Messe waren unter anderem die Ländertage Polen, Russland und Tschechien. Sie vermittelten Unternehmern und Planern eine Reihe von Insiderinformationen sowie Anregungen für den Ost-West-Handel.

Nahezu 30.000 Besucher aus 15 Ländern kamen nach Leipzig, um sich über die Offerten der mehr als 560 Aussteller aus 14 Ländern zu informieren. 87 Prozent der Besucher waren vom Fach, wobei zwei Drittel von ihnen an Beschaffungsentscheidungen mitwirken oder diese selbst treffen. Neben Marktführern vereinte die Messe Nischenanbieter mit Alternativangeboten. Zahlreiche Neuheiten in den Bereichen Baumaschinen, Computer & Software, Baustoffe und Textilien am Bau unterstrichen die Innovationsfreude von Industrie und Wissenschaft. Das an Qualität gewachsene Rahmenprogramm thematisierte mit seinen 100 Seminaren, Vorträgen, Tagungen und Kongressen lukrative Geschäftsfelder, Zukunftsfragen der Branche, den Stadtumbau sowie neue Technologien und Produkte.

"Trotz einer sehr schwierigen konjunkturellen Lage ist es der BauFach erneut gelungen, Impulse zu setzen. Sie hat sich als unverzichtbarer Treffpunkt für die Branche in Mitteldeutschland erwiesen und mit den hochkarätig besetzten Osteuropa-Veranstaltungen ihre Mittlerfunktion in die Zukunftsmärkte unter Beweis gestellt", resümierte Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Leipziger Messe. "Gerade schlechte Zeiten und der damit verbundene Kostendruck verlangen nach Informationen, die dabei helfen, sich am Markt zu behaupten. 30.000 Mal ist uns das gelungen."

Prof. Karl Robl, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB), dankte der Leipziger Messe dafür, dass sie in diesem "rabenschwarzen Baujahr" die Messe organisiert und dabei das Optimale herausgeholt habe. Angesichts des wirtschaftlichen Umfeldes sei die BauFach besonders für die mittelständischen Unternehmen ein wichtiges Forum, hatte Robl zum Messeauftakt gesagt.


EU-Osterweiterung: Chancen auf beiden Seiten

Besondere Chancen räumt Robl innovativen Unternehmen ein, denen es gelingt, ihre Aktivitäten in Deutschland und Osteuropa zu einem "vernünftigen Mix" zusammenzuführen. Infolge der EU-Ost-Erweiterung werde es auf beiden Seiten Gewinner und Verlierer geben, wobei die positiven Effekte überwiegen werden, so Robl. Um die Abwägung der Chancen und Risiken der EU-Erweiterung ging es auch bei den Veranstaltungen zu Polen, Russland und zur Tschechischen Republik, auf denen deutsche Unternehmer und Planer mit Politikern und möglichen Kooperationspartnern aus Mittel- und Osteuropa diskutierten. Im Mittelpunkt der Vorträge und Podiumsdiskussionen standen die Exportchancen, Zugangsbedingungen, die künftige Entwicklung der Märkte und konkrete Projekte, bei denen sich eine internationale Zusammenarbeit anbietet. Deutsche, polnische, russische und tschechische Unternehmer berichteten über ihre Erfahrungen. Zu bilateralen Gesprächen trafen sich außerdem Firmen bei einem internationalen Unternehmertreffen.

"Die BauFach ist für viele polnische Firmen ein Muss", konstatierte Stefan Nawrocki, Präsident der Polnischen Industrie- und Handelskammer für das Bauwesen. "Unsere Präsentation war ein voller Erfolg. Die Veranstaltungen und Gespräche hatten eine neue Qualität und verliefen auf hohem Niveau. Wir haben viele Firmen zu weiterführenden Gesprächen nach Polen eingeladen." Die Branchen-Vereinigung hatte gemeinsam mit der Polnischen Industrie- und Handelskammer die polnische Gemeinschaftspräsentation organisiert, auf der 25 Firmen vertreten waren. Die hohe Wertschätzung, die der BauFach in Polen entgegen gebracht wird, zeigte sich auch in einem offiziellen Besuch einer Abgeordnetendelegation des Polnischen Sejm.


Rahmenprogramm bot eine Fülle an Informationen und Platz für Diskussionen

Der Stadtumbau war Thema eines Symposiums, zu dem die Leipziger Messe und die Arbeitsgruppe KOOPERATION GdW-BDA-DST eingeladen hatten. Stadtplaner, Architekten, Vertreter von Wohnungsunternehmen und Politiker tauschten ihre Erfahrungen in den neuen und alten Bundesländern aus und gingen unter anderem der Frage nach, wie sich diese für ganz Deutschland verallgemeinern lassen. Die Veranstaltungsteilnehmer lobten die hohe Qualität, und die fachliche Tiefe der Diskussionsbeiträge sowie den Ansatz, den Stadtumbau aus gesamtdeutscher Perspektive zu betrachten. Auch der Ingenieurkammertag Sachsen wandte sich den Herausforderungen des Stadtumbaus zu.

Die "Bauchemie Fachtage Leipzig" der Deutschen Bauchemie e.V., die VOB-Tagung des Sächsischen Bauindustrieverbandes e.V., das Leipziger Fassaden-Symposium, Fachseminare der BetonMarketing Ost GmbH sowie der DAI-Tag des Verbandes Deutscher Architekten und Ingenieurvereine (DAI) bildeten weitere Anziehungspunkte.


Highlights: Sonderschau zu Neuen Medien am Bau und Erneuerbaren Energien

Der Fachbereich HolzTec und die Anwenderzentren der Zimmerer und Tischler waren ein beliebter Anlaufpunkt für Tischler, Zimmerer und Glaser. Die Sonderschau "Die Gute Form" in der Glashalle zeigte ausgewählte Gesellen- und Meisterstücke aus Mitteldeutschland und diente gleichzeitig der Austragung des sächsischen Landeswettbewerbes "Die Gute Form".

Einen kompletten Überblick über Anwendungsmöglichkeiten von Kommunikations- und Informationstechnologien im Planen, Bauen und Bewirtschaften gab die Sonderschau ZUSE. Insgesamt präsentierten 40 Aussteller aus dem Bereich "Computer und Neue Medien am Bau" ihre Neuheiten, darunter auch der Branchenführer Nemetschek. Viele Besucher nutzten das begleitende Forum für vertiefende Informationen.

Einen Volltreffer landete die Messe erneut mit der Sonderschau "Erneuerbare Energien", die bei den Ingenieuren auf Platz 1 des Besucherinteresses stand. Die Exposition zeigte Neuentwicklungen aus den Gebieten Solarthermie, Photovoltaik, Wärmepumpen, Brennstoffzellen und anderer erneuerbarer Energien. Im Forum informierten Experten über technische Details, Finanzierungsfragen sowie Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. "Das Interesse ist enorm gestiegen", bilanzierte Standleiter Bernd Felgentreff. "Die meisten Besucher kamen mit ganz konkreten Vorstellungen. Das wäre vor Jahren noch undenkbar gewesen."

Zuspruch aus ganz Deutschland fand die Auslandsjobbörse. Mehr als 1.000 Interessenten besuchten allein die begleitenden Vorträge über die Rahmenbedingungen zum Arbeiten im westeuropäischen Ausland.


Leipziger Messe setzt Diskussion mit der Branche fort

"In den kommenden Monaten setzen wir den schon im Vorfeld der BauFach begonnenen Dialog mit der Industrie und unseren Partnern fort, um mit ihnen gemeinsam über die künftige Ausrichtung der Leipziger Bau-Fachmesse zu diskutieren", kündigt BauFach-Projektleiter Bernd Blaufelder an. "Fest steht, dass wir in Zukunft stärker auf den Ausbau der Zusammenarbeit mit den neuen EU-Ländern setzen. Immerhin planen 30 Prozent unserer Aussteller Aktivitäten in diesen Märkten. 38 Prozent sind bereits vor Ort. Auch das Bauen im Bestand werden wir mehr in den Mittelpunkt rücken." Die nächste BauFach findet im Herbst 2005 statt.


BauFach im Internet: http://www.baufach.de

Leipziger Messe im Internet: http://www.leipziger-messe.de


- https://www.baumagazin.de/1852