Bauen wird 2004 nicht teurer

Auch mit geminderter Eigenheimzulage kann das Kostenniveau von 1995 erreicht werden: Der Fach- und Qualitätsverband für Massivhäuser (FQM) hat den geplanten Abbau der Eigenheimzulage gegen die jährliche Senkung der Baukosten gerechnet und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Eventuell kostet 2004 ein Haus weniger als 1995. Der FQM warnt daher vor überstürzten, nicht qualitätsgerechten Panikkäufen zum JahresendeDer Fach- und Qualitätsverband für Massivhäuser (FQM) hat den geplanten Abbau der Eigenheimzulage gegen die jährliche Senkung der Baukosten gerechnet und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Eventuell kostet 2004 ein Haus weniger als 1995. Der FQM warnt daher vor überstürzten, nicht qualitätsgerechten Panikkäufen zum Jahresende.

Bisher wurden 8 Jahre lang neu hergestellte Wohnungen mit einer jährlichen Grundzulage von 2.556 Euro gefördert. Waren Kinder vorhanden, kam noch die Kinderzulage von 767 Euro pro Kind und Jahr dazu. Bei durchschnittlich einem Kinder pro Bauherr kommen in acht Jahren durchschnittlich 26.584 Euro zusammen, die dem Bauherren beim Abbau der Eigenheimzulage fehlen würden.

Dem steht die Preisentwicklung im Wohnungsbau gegenüber: Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind die Baupreise von 1995 bis 2002 für den Neubau von Einfamilienhäusern um 1,4 Prozent gesunken. Damit nicht genug. Die Bauherren sparen beim Eigenheimbau gleichzeitig offenbar auch an Ausstattungsdetails. Ob freistehend, doppelt oder in Reihe errichtet, für ein neues Einfamilienhaus sanken nach einer Analyse von LBS Research auf Basis der jüngsten verfügbaren Daten des Statistischen Bundesamtes die Kosten für den Quadratmeter Wohnfläche im Neubau von 1995 bis 2001 im Schnitt um 7,3 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Hauspreis von 150.000 Euro wären das 10.950 Euro.

Der Fach- und Qualitätsverband für Massivhäuser (FQM) hat den geplanten Abbau der Eigenheimzulage gegen die jährliche Senkung der Baukosten gerechnet und kam zu einem überraschenden Ergebnis: Würde die Eigenheimzulage unter 30 % gekürzt, wäre im Jahr 2004 ein Haus mit verminderter Eigenheimzulage preiswerter als 1995 ein vergleichbares Haus mit voller Eigenheimzulage gekostet hat. Das könnte Realität werden. Im Vermittlungsausschuss scheinen Regierung und Opposition die staatlichen Fördergelder um 12 % (!) senken zu wollen. Den Verhandlungen liegt das Konzept der Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) zu Grunde. Sie haben vorgeschlagen, die Eigenheimzulage bis 2006 in drei Schritten abzusenken. Die Grundförderung soll nach diesem Vorschlag von 2556 bzw. 1278 Euro (Neubau/Gebrauchtimmobilie)stufenweise auf 2250/1125 Euro abgebaut werden. Auch die Kinderzulage soll in drei Etappen von 735 auf 675 Euro sinken.

Die Aussage, dass 2004 ein Haus preiswerter als 1995 werden könnte, wird im Hinblick auf den Zeitpunkt des Hauskaufs interessant. Gerade in den letzten Monate entstanden unter dem Druck der schwindenden Eigenheimzulage viele überstürzte Bauvertragsabschlüsse. Der FQM befürchtet eine anhaltende Einkaufsrallye bis zum Jahresende. Ein Vergleich der 2004er Zahlen mit den 1995er Zahlen zeigt, dass sich künftige Bauherren mit ihrer Entscheidung Zeit nehmen sollten, da auch 2004 noch mit guten Konditionen zu rechnen ist. Damit können sich Bauwillige wieder auf die primären Entscheidungskriterien konzentrieren: ob der Haustyp- und -standort der eigenen Lebensplanung entspricht und ob die Bauqualität gesichert ist.


Weitere Informationen: Rüdiger Kunz, Tel. 030/7562-1707
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