Reizvolles Eigenheim unter mediterranem Ziegeldach

Ästhetik in Linie, Form und Farbe - harmonierend zum mediterranen Baustil, unter diesem architektonisch anspruchsvollen Konzept steht der Neubau eines Eigenheims im bevorzugten Wohngebiet Nürnbergs. Blickfang des großzügigen, leicht apricot geputzten Baukörpers ist die in südlichen Ländern vorherrschende Dachform: ein flach geneigtes Walmdach mit lebendig strukturierter, naturroter ZiegeldeckungÄsthetik in Linie, Form und Farbe - harmonierend zum mediterranen Baustil, unter diesem architektonisch anspruchsvollen Konzept steht der Neubau eines Eigenheims im bevorzugten Wohngebiet Nürnbergs. Blickfang des großzügigen, leicht apricot geputzten Baukörpers ist die in südlichen Ländern vorherrschende Dachform: ein flach geneigtes Walmdach mit lebendig strukturierter, naturroter Ziegeldeckung. Ein weiter Dachüberstand reduziert Sonneneinstrahlung und Witterungseinflüsse. Dass Idee und Gestaltung optimal umgesetzt werden konnten, ist nicht zuletzt der guten Zusammenarbeit zwischen Bauherr und den Nürnberger Architekten Alexander und Sabine Bandlow vom gleichnamigen Architekturbüro zuzuschreiben. „Vom ersten Planungsstrich bis zur Objektübergabe haben wir die Bauherren begleitet. Das zahlt sich aus in Qualität und ganzheitlichem Erscheinungsbild“, so das zufriedene Urteil der Architekten.

Der zweigeschossige, hochwärmegedämmt ausgeführte Baukörper mit ca. 250 qm Wohn-/Nutzfläche ist zur Gartenseite eingebettet in ein etwa 1000 qm großes Grundstück mit altem, wertvollem Baumbestand. Gute Voraussetzungen für die Architekten, die Planung des Objekts nach Grundstückstopographie, Bepflanzung und Licht auszurichten und die Natur durch eine offene rückwärtige Fassade ins Haus zu holen. Im Gegensatz dazu besticht das Gebäude zur Straßenseite durch ästhetische Geschlossenheit. Lediglich je drei im Erd- und Obergeschoss nebeneinander aufgereihte, quadratische Fenster brechen die Wandscheibe auf und sorgen für die Belichtung der dahinter liegenden Nebenräume. Bänderungen aus Naturstein bringen die Fenster „auf Linie“.

Das Besondere der Straßenfront: Durch die vorgezogene Situation des Eingangsbereichs konnte die Eingangstür seitlich angeordnet und die geschlossene Fassade optisch nahezu konsequent fortgeführt werden. Großzügigkeit gegenüber eintretenden Gästen wurde dadurch ebenso gewahrt wie die Diskretion für die Bauherrenfamilie. Eingezogene Glasfronten sorgen für die Belichtung des bis unters Dach reichenden Entreés und Treppenhauses. Im Kontrast zu den waagerechten Fensterreihen wirken die senkrecht übereinander gestellten sehr kleinen Fensterquadrate sozusagen als I-Punkt im Eingangsbereich.

Den repräsentativen Mittelpunkt des Gebäudes bildet der zweigeschossige Wohnraum mit offenem Grundriss und einer Galerie. Nach Westen und Osten öffnen türartige Verglasungen das Gebäude zur Sonne. Zur Gartenseite wird der Wohnraum durch eine fast sechs Meter hohe selbsttragende Glasfassade belichtet, die ebenso wie die bodentiefen Fenster in der gemauerten Fassade den Innen- mit dem Außenraum optisch verbinden. Durch einen Balkon im Obergeschoss entstand ein überdachter Essplatz auf der umlaufenden Terrasse. Während die Glasfronten durch Aluminiumlamellen beschattet werden, sind alle raumhohen Mauerwerksfenster mit Schiebeläden ausgestattet, die dank interessanter Sonnenspiele im Innenraum das italienische Flair verstärken.

Ästhetisches Kennzeichen des naturroten Ziegeldachs sind die nahezu ungestörten Dachflächen der Walme, die von einer umlaufenden Kastenrinne aus vorbewittertem Titanzink „fixiert“ werden. Konsequenz in klarer Linienführung zeigen auch die senkrecht angebrachten Regenfallrohre. Zur Dacheindeckung entschieden sich die Bauherren für die temperamentvoll-geschwungene Marko-Pfanne des Herstellers Walther Dachziegel aus Langenzenn. Aufgrund spezieller Modellstruktur entstehen Dachflächen mit klaren Vertikalen und interessantem Licht- und Schattenspiel. Zudem wird durch die südländisch anmutende Marko-Pfanne die mediterrane Ausstrahlung des Gebäudes vertieft. Dank doppelter Kopf- und Seitenverfalzung lassen sich die Ziegel schnell und funktionssicher verlegen und bieten Halt auch bei extremen Witterungsverhältnissen. Die Architekten bedauern in diesem Zusammenhang die heute vielerorts anzutreffende Zergliederung der Dachflächen, u.a. durch Gauben, Dachfenster und sonstige Aufbauten. „Wir favorisieren klare, ungestörte Dachflächen, in dem die natürliche Ziegeldeckung lebendig wirken kann.“ Auch votieren sie für naturrote Dachkeramik. „Natürlich belassene Dachziegel dürfen sich mit der Patina im Farbspiel verändern und mit dem Haus in Würde altern.“

Bei der Materialwahl beschränkten sich Alexander und Sabine Bandlow nur auf wenige sichtbare Baustoffe: Putz, bearbeitete Sichtbetonelemente, Stahl- und Glaselemente, Holz und Ziegel sowie Titanzink, wobei Titanzink formal als Farbton fungiert, der sich durchs ganze Haus zieht. Das Farbkonzept wird bestimmt durch ein leichtes Apricot der geputzten Fassaden. Es handelt sich um einen eingefärbten Waschelputz, dessen Bearbeitungsspuren wie Wischtechnik wirken und mediterraner Optik ähneln. Die Fensterfaschen sind in gleichem Farbton ausgeführt; im Kontrast dazu stehen die Natursteinbänderungen. Die Fensterläden sind in Grau gehalten und Untersichten an Holz und Beton weiß gestrichen. Alle anderen Betonsichtflächen erscheinen in ähnlichem Grau wie die Schiebeläden. In reizvollem Gegensatz zu diesem zurückhaltenden Farbkonzept steht das leuchtende Naturrot des Ziegeldachs.

Da das Haus wegen des schwierigen Baugrundes nicht unterkellert ist, kommt dem Dachraum besondere Bedeutung zu. Trotz relativ geringen Neigungswinkels ist er aufrecht begehbar. Um mehr Höhe zu gewinnen, wurde beim Dachaufbau eine Aufsparrendämmung realisiert. Im Dachraum ist die Heizzentrale der Gastherme als Brennwerttechnik untergebracht. Die Abseiten bieten ausreichend Platz, um Schränke aufzustellen. Damit ist der Dachraum voll nutzbar und fungiert als Kellerersatz.

Wenngleich Ästhetik und Konsequenz in Planung und Detail das Objekt dominieren, die Bauherren-Familie hat zwischenzeitlich das Haus für sich erobert und mit Leben erfüllt...

Infonachweis: Walther Dachziegel GmbH, Lohmühle 3 – 5,
90579 Langenzenn, Tel.: 09101-708-0, Fax: 09101-708-38,
e-mail: walther@dachziegel.de, Internet: www.dachziegel.de

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