Energieeffiziente Altbaumodernisierung als sichere GeldanlageFinanzkrise lenkt den Blick auf wertbeständige Investitionsmöglichkeiten

75 Prozent aller Deutschen betrachten Holzpellet- oder Erdwärmeheizungen als
lohnende Investition in Krisenzeiten
Angesichts der Finanzkrise steigt der Bedarf der Deutschen nach sicheren Geldanlagen. Eine zuverlässige und zugleich ökologische Anlage für Hausbesitzer sei die energieeffiziente Modernisierung ihrer Altbauten, empfiehlt Claudia Rist, die Leiterin von Zukunft Altbau, dem Informationsprogramm des Umweltministeriums Baden-Württemberg. Eine bessere Dämmung oder neue Heiztechnik spare im Vergleich zum unsanierten Zustand über die Lebensdauer ein Mehrfaches der Investition ein und mache so Gewinn. Laut einer Forsa-Umfrage vom Januar sehen das drei Viertel aller Immobilienbesitzer genauso: Die Investition in Holzpellet- oder Erdwärmeheizungen wird als sichere Geldanlage in unsicheren Zeiten betrachtet. „Hinzu kommen bessere
Vermietungs- und Verkaufschancen“, so Rist.
Gut die Hälfte ihres Vermögens stecken die Deutschen in Aktien, Fonds, Firmenbeteiligungen und Versicherungen. Derzeit ist vieles davon ein Verlustgeschäft:
Seit Januar letzen Jahres ist der Deutsche-Aktien-Index DAX von 8.000 Punkten auf rund 4.400 Punkte gefallen. Das entspricht einem Wertverlust von über 40 Prozent. Experten rechnen mit weiteren Einbrüchen, etwa bei fondsbasierten Lebensversicherungen. Auch der vermeintlich sichere Anlagehafen Gold schwankt stark.
„Vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftsdaten zeigt sich: Altbausanierung ist eine zukunftssichere Geldanlage“, sagt auch Bauingenieur Gerhard
Freier von der Ingenieurkammer Baden-Württemberg. „Die Heizkosten sinken mit Effizienzmaßnahmen auf lange Zeit beträchtlich. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wirken sich für den Hausbesitzer Preissteigerungen bei Heizenergie deutlich geringer aus. Nach einiger Zeit hat sich die Investition refinanziert und macht Gewinn. Hinzu kommt vielfach eine gute staatliche Förderung.“ Eine Sanierung erwirtschafte zwar nicht immer Traumrenditen, sie sei dafür aber sicher.
Die finanzielle Attraktivität der Altbausanierung ist jüngst spürbar gestiegen: Im Dezember senkte die KfW-Förderbank die Zinsen für die meisten Förderprogramme.
Im CO2-Gebäudesanierungsprogramm beispielsweise sank der effektive Zinssatz auf 1,41 Prozent bei 20 Jahren Laufzeit und 10-jähriger Zinsbindung.
Vor dem Hintergrund der Finanzkrise sehen 75 Prozent aller Haus- und Wohnungseigentümer im Umstieg auf Solarthermie-, Holzheizungen oder Wärmepumpen eine lohnende Investition. Das ergab im Januar eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Agentur für Erneuerbare
Energien. Befragt wurden 502 Immobilienbesitzer.
Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer unabhängig über
den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten.
Ziel ist eine qualifizierte Sanierung des Altbaubestandes. Das Programm
wird von der Klimaschu Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg
(KEA) in Karlsruhe umgesetzt.

- https://www.baumagazin.de/4014