Bestandskunden bleiben oft in nachteiligen VersicherungsverträgenNeue Tarife gibt’s meist nur für neue Kunden

Versicherungen werben mit günstigeren Prämien und besserem Risikoschutz häufig nur um Neukunden - Bestandskunden erfahren selten von den Vorteilen solcher Neuerungen.Manche Verbraucher haben schon seit langem zu ihrer Wohngebäudeversicherung eine Elementarschadenversicherung abgeschlossen. Doch die bei Starkregen zunehmende Gefahr des Rückstaus, bei dem Wasser aus der Kanalisation durch die Abwasserrohre ins Haus gedrückt wird, ist in älteren Verträgen kaum berücksichtigt. Bestandskunden haben nicht den Versicherungsschutz, mit dem Neukunden gelockt werden.

Selten informieren Versicherer ihre Bestandskunden, wenn es um Verbesserungen des Angebots durch neue Tarife geht. Von diesen neuen Tarifen erfährt ansonsten nur, wer gezielt nachfragt. Ist ein neuer Tarif auch mit Einschränkungen verbunden, sollte man sich vor der Vertragsumstellung in Ruhe über die Konsequenzen informieren. Dabei schaffen Versicherer allerdings Hürden: Verbraucher erhalten oft nur die neuen Geschäftsbedingungen, in denen sie mühsam nach allen Änderungen suchen müssen und ein Begleitschreiben, das ausschließlich Vorteile hervorhebt. Was fehlt, ist eine Gegenüberstellung sämtlicher geänderter Passagen des Kleingedruckten mit den bisherigen sowie eine verständliche Beschreibung der Auswirkungen im Versicherungsfall.

Die Verbraucherzentrale fordert Versicherungsgesellschaften auf, ihre Bestandskunden regelmäßig, umfassend und verständlich zu neuen Tarifen zu informieren und bei ausschließlichen Leistungsverbesserungen bestehenden Versicherungsverträgen die verbraucherfreundlicheren Tarife zugrunde zu legen.

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