Passive SinglesWechselbereitschaft von Einpersonenhaushalten nur halb so hoch wie im Durchschnitt

Hohe Einsparpotentiale auch bei geringem Verbrauch: Günstige Wettbewerber bei Strom und Gas rund 22 Prozent preiswerter als lokale VersorgerDie Zahl der allein lebenden Menschen in Deutschland nimmt immer weiter zu. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sind mittlerweile vier von zehn Haushalten in der Bundesrepublik als Einpersonenhaushalte registriert – rund 1,5 Millionen mehr als noch vor fünf Jahren. Weit geringer ist jedoch der Anteil der Singles an der wachsende Zahl der Verbraucher, die die Möglichkeiten der liberalisierten Strom- und Gasmärkte nutzen und zu einem günstigen Anbieter wechseln. So ist die Wechselbereitschaft bei Singlehaushalten nach einer aktuellen Auswertung des unabhängigen Verbraucherportals toptarif.de nur etwa halb so hoch wie im Durchschnitt*. Triebfeder des mangelnden Wechselwillens ist dabei die verbreitete Annahme, dass das Einsparpotential bei kleineren Verbräuchen zu gering sei, um einen Wechsel finanziell lohnenswert zu machen.

In diesem Zusammenhang haben die Experten von toptarif.de die aktuellen Strom- und Gaspreise in den 100 größten deutschen Städten für einen typischen Einpersonenhaushalt verglichen. Dabei wurden jährliche Verbrauchswerte von 1.800 kWh Strom und 4.000 kWh Gas zu Grunde gelegt. Ergebnis: Entgegen der weitverbreiteten Annahme ist das mögliche Einsparpotential bei einem Anbieterwechsel für Einpersonenhaushalte vergleichsweise hoch. Im Durchschnitt bieten günstige Wettbewerber Strom und Gas für Kleinverbraucher rund 22 Prozent günstiger an als die lokalen Grundversorger.

Im Vergleich der 100 größten Städte zahlt ein Einpersonenhaushalt für Strom und Gas in den preiswertesten Wahltarifen der örtlichen Versorger durchschnittlich 779 Euro im Jahr. Bei günstigen Wettbewerbern ohne Vorauskasse kosten die gleichen Abnahmemengen im Schnitt lediglich 606 Euro – rund 173 Euro weniger. Wird der Singlehaushalt noch in den meist teuren Tarifen der gesetzlichen Grundversorgung beliefert, so werden jährlich 840 Euro, also 234 Euro mehr fällig als bei den günstigsten Anbietern.

Das größte Einsparpotential beim Wechsel haben Einpersonenhaushalte in Hanau (299 Euro), Würzburg (267 Euro) und Koblenz (264 Euro). Insgesamt lassen sich durch die Wahl eines neuen Strom- und Gasanbieters in 33 der 100 untersuchten Großstädte jährlich 200 Euro und mehr sparen. Eher gering sind die Möglichkeiten zur Kostensenkung in Esslingen (44 Euro), Reutlingen (61 Euro) und Rostock (75 Euro).

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