Baugeldstudie 2011:Lieber gute Lage als Swimmingpool im Haus

Große regionale Unterschiede: Hessen wollen Dachterrassen, Thüringer Wellnesslandschaften und Saarländer mehr Platz für KinderWürde das Geld keine Rolle spielen – Bauherren würden trotzdem nicht in extravagante Immobilienextras investieren. Am wichtigsten ist ihnen die Lage des Immobilienobjekts, erst danach folgen Ausstattungsdetails wie Swimmingpool und Sauna oder die riesige Dachterrasse. Das hat eine Online-Umfrage des Mannheimer Baugeldvermittlers HypothekenDiscount unter 1.000 Befragten ergeben.

Jeder Vierte würde in eine richtig tolle Lage investieren, wenn beim Hausbau nicht so sehr auf die Finanzen geachtet werden müsste. 19 Prozent der Befragten wünschen sich eine Dachterrasse in ihrer Traumimmobilie und 17 Prozent hätten gerne eine Wellnesslandschaft mit Sauna und Swimmingpool im Haus. Viel Platz für die Kinder und eine Einliegerwohnung für die Eltern oder Großeltern stehen auf der Wunschliste ebenfalls weit oben. Das Interieur von einem renommierten Designer wie Philippe Starck entwerfen zu lassen, können sich hingegen nur 15 von 100 Befragten vorstellen.

Dabei gibt es laut HypothekenDiscount deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die Saarländer zeigen sich besonders kinderfreundlich. 33 Prozent würden hier gerne mehr Platz für ihre Kinder schaffen, in Bremen, Hamburg und Bayern wollen dies nur 8 Prozent der Befragten. Dagegen träumt ein Viertel aller Hessen von einer großen Dachterrasse gefolgt von den Nordlichtern in Hamburg und Schleswig-Holstein. Eine Wellnesslandschaft im eigenen Haus hätte gerne jeder dritte Thüringer, 92 Prozent der Niedersachsen können darauf verzichten.

„Die Deutschen verhalten sich beim Immobilienkauf sehr rational. Wichtiger als jedes Ausstattungsmerkmal ist die Lage einer Immobilie“, sagt Kai Oppel vom HypothekenDiscount. „Sie ist entscheidend für die Lebensqualität und die Werthaltigkeit des Investments.“ Zudem ist die Lage der wichtigste Renditefaktor bei einem späteren Verkauf. „Extravagante Details können den Käuferkreis sogar derart einschränken, dass die Rendite leidet. Je normaler eine Immobilie ist, desto mehr gefällt sie dem großen Bevölkerungsdurchschnitt“, sagt Oppel. Der Immobilienexperte rät Bauherren daher, in erster Linie in die Lage ihrer Immobilie zu investieren und erst danach in Ausstattungsdetails wie Dachterrasse oder Swimmingpool.

Die Studie in Zahlen:

Welchen Extrawunsch würden Sie sich bei Ihrer Immobilie erfüllen, wenn Sie genug Geld hätten?

Richtig tolle Lage: 25,7 Prozent
Riesige Dachterrasse: 18,98 Prozent
Wellnesslandschaft: Swimmingpool und Sauna: 17,47 Prozent
Einliegerwohnung für die Eltern / Großeltern: 12,45 Prozent
Viel Platz für die Kinder: 10,44 Prozent
Begehbarer Kleiderschrank: 6,93 Prozent
Fitnessraum:  3,01 Prozent
großer Partykeller: 2,01 Prozent
Das Interieur von einem Stardesigner wie Philippe Starck entwerfen lassen: 1,51 Prozent
eigenes Kino im Haus: 1,51 Prozent

- https://www.baumagazin.de/4617