Vinylboden auf Fliesen verlegen – geht das?

Der Wohnbereich eines Hauses oder einer Wohnung sollte eine gemütliche Atmosphäre ausstrahlen und zum Wohlfühlen einladen. Der Bodenbelag spielt hier eine wichtige Rolle. Während Parkett, Laminat und Böden in Holzoptik warm und angenehm erscheinen, wirken Fliesen meist kalt und steril. Was in Bad und Küche erwünscht ist, scheint für manchen Wohnraum nicht gerade ansehnlich. Statt mit Teppichen gegenzusteuern, lässt sich ein Vinylboden auf den Fliesen verlegen. Doch welches Vinyl ist geeignet und funktioniert das auf jedem Untergrund?Eigenschaften von Vinyl als Fußboden

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Fliesen werden häufig in Feuchträumen verlegt, sie sind robust und hygienisch. Ähnliche Eigenschaften kann auch Vinyl erreichen. Das Material weist ebenso eine hohe Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit auf und bringt nur einen geringen Wartungsaufwand mit sich. Selbst in Küche, Bad oder ähnlichen Räumen bieten sich Vinylböden an. Sie wirken mit ihrer Holzoptik warm und laufen sich angenehmer als die harten Fliesen. Schmutz ist schnell aufgewischt und auch die tägliche Pflege bringt kaum Aufwand mit sich. Ebenso ein Vorteil: Vinyl lässt sich leicht auf dem ebenen Fliesenboden verlegen und bietet eine einfache Möglichkeit, den Wohnraum wieder gemütlich zu gestalten. Bei der großen Auswahl an Farben, Formen und Stilen ist für jeden Geschmack das Richtige dabei.

Welchen Vinylboden für Fliesen wählen?

Vinyl gibt es in unterschiedlichen Arten – je nach Einsatzbereich. Vollvinyl beispielsweise wird fest mit dem Boden darunter verklebt. Das Material ist recht dick und kostenintensiv. Außerdem ist das Verlegen aufwendiger, da Fliesen bei dieser Methode speziell vorbereitet werden müssen. Eine bessere Variante ist Klick-Vinyl. Onlineshops wie casando bieten eine große Auswahl an Designs, die dann schwimmend auf den Fliesen verlegt werden können. Der Vinylboden ist für Räume mit Fußbodenheizung geeignet und kommt auch in Feuchträumen zum Einsatz.

Vorbereitungen treffen

Bevor der Boden auf die Fliesen gebracht werden kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen. So sollte das Material etwa 48 Stunden in der Nähe des Raums lagern und sich akklimatisieren. Die Temperatur darf dabei nicht zu kalt oder zu heiß sein und am besten zwischen 18 °C und 25 °C betragen. In dieser Zeit kann die Oberfläche des Fliesenbodens genauer geprüft werden. Sie sollte möglichst glatt und nahtlos verlaufen. Außerdem sind die Fliesen gründlich zu reinigen. Es darf sich später kein Dreck unter dem Vinyl befinden, da dieser zu Unebenheiten oder Stößen führen kann.

Doch was tun, wenn Fliesen sogar beschädigt sind, Risse zeigen oder einen zu starken Höhenunterschied von mehr als 2 mm aufweisen? In diesem Fall müssen die Unebenheiten, beispielsweise mit Spachtelmasse, bereinigt werden. Größere Schäden sind mit Ausgleichsmasse zu behandeln. Diese nivelliert sich von selbst. Erst auf einem glatten Fliesenboden lassen sich die Vinylplatten problemlos verlegen.

Als dritten Schritt sind vor dem Verlegen noch die Türen zu prüfen. Schließlich kommt auf den bereits bestehenden Boden eine gewisse Aufbauhöhe hinzu. Wäre der Raum mit dem Vinyl zu hoch, sind entweder vorher die Fliesen zu entfernen oder die Türen müssen an der Unterkante abgeschliffen werden.

Tipps: Klick-Vinyl richtig verlegen

Am besten wird der Boden von links nach rechts verlegt. Zu jeder Wand ist ein Mindestabstand von 3 mm empfehlenswert. Hier spricht man auch von einer schwimmenden Verlegung. Meist werden die Platten längst zum Fenster verlegt und beginnen an der schwierigsten Stelle im Raum. Ist diese korrekt ausgerichtet, folgen die nächsten Vinylplatten in Reihen. Die Dielen der ersten Reihe werden stirnseitig eingeklickt. Die nächste Reihe muss erst in die Verriegelung greifen und wird dann mit einem Gummihammer leicht angeschlagen. So stecken die beiden Elemente zusammen. Reststücke müssen genau ausgemessen und geschnitten werden. Die übrige Diele ist dann wieder der Anfang der nächsten Reihe. Jede der Reihen besitzt einen Versatz zur vorherigen.

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Hinweis:
Zum Schneiden ist keine Handkreissäge notwendig. Das Material lässt sich gut anreißen und anschließend brechen. Hierfür sollten ein Universalmesser, ein Bleistift und ein Winkelmesser vorliegen.

Schwierige Stellen tauchen an Türen, Ecken oder Rohren auf. Für diese feinen Arbeiten ist eine Stichsäge notwendig, um beispielsweise Rundungen korrekt auszusparen. Kommen Spiral- oder Forstnerbohrer für größere Löcher zum Einsatz, sollte ein Stück Holz als Unterlage zum Bohren genutzt werden. So reißen die Fasern an der Unterseite nicht so aus. Außerdem ist auf eine geringe Drehzahl zu achten.

Sockel- und Fußleisten anbringen

Zum Schluss werden die Abstandshalter zur Wand entfernt und Sockelleisten montiert. Auch diese können mit einer feinen Säge auf die passende Länge zugeschnitten werden. Die Leisten sind danach mit der Wand zu verschrauben oder zu verkleben. Eine Verbindung zum Boden gibt es nicht. Letzte Lücken an den schwierigen Stellen oder beispielsweise an der Türzarge können nun mit Silikon verschmiert werden. Dann ist der neue Vinylboden fertig zum Einzug.

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