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Energetisch bessere Häuser mit deutlich geringeren Heizkosten

Neuer Heizspiegel

550 Euro oder 1.200 Euro Heizkosten? Das war im
vergangenen Jahr die Spanne für Heizkosten in einer durchschnittlichen 70
Quadratmeter großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Erdgasheizung.
Im Schnitt wurden 800 Euro Heizkosten gezahlt.

Wichtigster Grund für die großen Unterschiede ist der energetische Zustand des jeweiligen
Gebäudes. Das zeigt der Heizspiegel für Deutschland 2017, den die
gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online heute im Auftrag des
Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Mieterbund e. V. veröffentlicht hat.

Verbraucher können den Heizspiegel-Flyer mit neuen Vergleichswerten
kostenlos auf www.heizspiegel.de und www.mieterbund.de herunterladen.
Außerdem ist er ab Mitte November bundesweit bei vielen Mietervereinen
und Bürgerämtern erhältlich.

Sanierungsstand: wichtigster Heizkosten- und Klimaschutz-Faktor

„Wenn es um Heizkosten geht, schauen alle auf die Entwicklung der
Energiepreise. Der Sanierungsstand eines Hauses wird oft vergessen – er
ist der meistunterschätzte Faktor für Heizkosten“, sagt Tanja Loitz,
Geschäftsführerin von co2online.

Dementsprechend sind auch die CO2-Emissionen in besser sanierten Gebäuden
deutlich geringer. „In der Vergleichswohnung beträgt der Unterschied
zwischen einem energetisch besseren und einem energetisch schlechteren
Haus fast drei Tonnen CO2 pro Jahr. Das entspricht rund 18.000 Kilometern
Fahrstrecke in einem Mittelklassewagen.“



Prognose: Zeit der sinkenden Heizkosten ist vorbei

Trotz eines leichten Verbrauchsanstiegs sind die Heizkosten im vergangenen
Jahr in Deutschland noch einmal gesunken. Hauptgrund sind die niedrigeren
Energiepreise. In der Vergleichswohnung sparten die Bewohner im
Abrechnungsjahr 2016 im Unterschied zum Vorjahr im Schnitt 25 Euro
(Erdgas), 90 Euro (Heizöl) oder 35 Euro (Fernwärme).

Aber: Schon für dieses Jahr deutet sich eine Trendwende an. Vor allem
Bewohner von ölbeheizten Häusern müssen aufgrund der steigenden Preise
mit voraussichtlich 10 Prozent Mehrkosten rechnen. In Häusern mit Erdgas-
und Fernwärmeheizung dürften die Kosten moderat steigen.

Mieterbund rät: Verbrauch prüfen und Sparmöglichkeiten nutzen

Mieter haben meist wenig Einfluss auf den Sanierungsstand eines Hauses.
Dennoch können sie in vielen Fällen ihre Heizkosten senken. Das
bestätigt Mieterbund-Direktor Lukas Siebenkotten: „Der Heizspiegel ist
für Mieter genauso wie für Eigentümer ein erster wichtiger Schritt,
einen Überblick über die Verbräuche und Heizkosten des eigenen
Wohngebäudes zu bekommen. Denn nur wer seine Sparpotenziale kennt, kann
sie auch nutzen. Durch ein anderes Nutzerverhalten können Mieter ihre
Heizkosten häufig deutlich senken – ohne auf Komfort zu verzichten!“

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