Schutz von Geldautomaten gegen Sprengung mit explosionsfähigem Gasgemisch

Seit einigen Jahren hat die Zahl der Angriffe auf Geldautomaten in Bank- und Spar­kassenfilialen erheblich zugenommen. Dabei verwenden die Täter unter anderem explosionsfähige Gasgemische, die vor Ort unter hohem Risiko aus den Einzelgasen hergestellt und in die Automaten geleitet werden. Die Gasexplosionen in denSeit einigen Jahren hat die Zahl der Angriffe auf Geldautomaten in Bank- und Spar­kassenfilialen erheblich zugenommen. Dabei verwenden die Täter unter anderem explosionsfähige Gasgemische, die vor Ort unter hohem Risiko aus den Einzelgasen hergestellt und in die Automaten geleitet werden. Die Gasexplosionen in den Tresoren der Geldautomaten sind schwer zu kontrollieren und haben eine erhebliche Zerstö­rungskraft. Oftmals entstehen hohe Sachschäden durch demolierte oder aus­ge­brannte Filialräume, zerstörte Geldautomaten und erbeutetes Bargeld. Weiterhin erlit­ten Täter in einigen Fällen schwere Verletzungen, weil sie die Stärke der Explosion unterschätzten oder sich das explosive Gemisch zu früh entzündete.

Um die Geldautomaten gegen solche Angriffe zu sichern, hat die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) im Auftrag der VdS systematische Sprengver­suche mit verschiedenen Typen von Geldautomaten auf dem BAM-Versuchsgelände in Horstwalde (Brandenburg) vorgenommen. Hier gibt es – einmalig in der Bundes­republik Deutschland – die Möglichkeit, Sprengversuche mit Gasen durchzuführen. Bei den Tests kamen solche Gasgemische zum Einsatz, die in der Vergangenheit auch von Tätern eingesetzt wurden. Die Geldautomaten wurden zuvor mit Druck- und Tempe­ratursensoren ausgerüstet, um die Wirkung der Explosionen auf das Material der Geld­tresore zu messen. Mit Hilfe von Hochgeschwindigkeitsvideo­aufnahmen konnte das Materialversagen genau analysiert werden.

Als konstruktive Schutzmaßnahmen, um zukünftig Sprengungen von Geldautomaten zu verhindern, sind eine veränderte Bauweise der Tresorschränke oder der Einsatz von Gassensoren zur Alarmauslösung denkbar.

Die BAM und VdS planen, im Interesse einer zukünftigen Vermeidung von Personen- und Sachschäden weiter auf diesem speziellen Gebiet der öffentlichen Sicherheit zu­sammenzuarbeiten. Neben weiteren praktischen Untersuchungen sollen konstruk­tive Anpassungen an das beschriebene Risiko mit den Herstellern der Wertbehält­nisse diskutiert werden.

Erste VdS-anerkannte Sicherungsmaßnahmen werden in Kürze er­wartet; hier: ein Ein­färbesystem, das durch eine unlösliche Markierung der Geld­scheine die Verwen­dung des Geldes für die Täter deutlich erschwert, wenn nicht unmöglich macht. Eine Prüf­ver­ein­barung, die die Anforderungen an Wertbehältnisse beschreibt, um gegen Gasangriffe auf­grund kon­struktiver Verbesserungen zu bestehen, wurde bereits auf der dies­jährigen Einbruchdiebstahl-Fachtagung von VdS am 30. und 31.5.2007 vorgestellt.

Kontakt:
Dr. rer. nat. Volkmar Schröder
BAM-Fachgruppe II.1 Gase, Gasanlagen
Telefon: +49 30 8104-3440, Telefax: +49 30 8104-1217
E-Mail: volkmar.schroeder@bam.de


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