Jetzt Zwischentief bei den Zinsen nutzen
Ausgehend von der Spekulation auf sinkende Leitzinsen in den USA hat sich die Stimmung an den Zinsmärkten in den vergangenen zwei Wochen wieder verbessert. Besonders bei den kurzen Laufzeiten ist es in Amerika zu deutlichen Zinsrückgängen gekommen, die auch die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen in der vergangenen Woche um 0,20% haben sinken lassenDiese Entwicklung nimmt inzwischen auf jeden Fall Leitzinssenkungen der US-Notenbank (FED) von den derzeitigen 4,75% auf rund 4% vorweg. Damit wird auch klar, dass der Fokus der FED derzeit nicht auf der Bekämpfung von Inflation, sondern auf der Stabilisierung der Wirtschaft und der Kreditmärkte liegt. Ein schwacher Dollar wird dafür ebenso in Kauf genommen wie potentiell höhere Inflationsraten. In Europa sieht die Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) etwas anders aus. Da Europa nur indirekt von der US-Krise betroffen ist, kann man auch keine Leitzinssenkungen erwarten. Schon das aktuelle Stillhalten auf dem Niveau von 4,00% ist aus Sicht der EZB ein Zugeständnis an die Amerikaner, um eine Stabilisierung der Kreditmärkte zu unterstützen. Die zuletzt signifikant zunehmenden Preissteigerungen, kombiniert mit engeren Kapazitäten an den Arbeitsmärkten, stellen die inflationsbewusste EZB vor eine klare Herausforderung. Zwar wirkt der starke Euro dämpfend auf die Importpreise und bremsend auf die Exportaussichten, der große Trend hat aber gedreht. Inflation ist nach mehr als zehn Jahren wieder ein ernstes Thema. Vor diesem Hintergrund rechnet Interhyp auch bei weiteren Leitzinssenkungen der FED nicht mit solchen Schritten der EZB. Sollte sich die Meinung durchsetzen, dass die gegenwärtige Leitzinspolitik weltweit zu locker ist, werden die Risikoprämien für langfristige Anleihen steigen und die Zinsstrukturkurven deutlich positiv drehen. Mit zehnjährigen Pfandbriefrenditen von 4,52% befinden wir uns daher im Augenblick am unteren Ende der Schwankungsbreite, die Interhyp für die nächsten Wochen zwischen 4,50% und 4,80% einschätzt.Daher rät Interhyp dazu, die aktuellen Zinssätze zu sichern und das gegenwärtige Zwischentief zu nutzen. Durch die weiterhin flache Zinskurve sind vor allem die langen Laufzeiten im historischen Vergleich sehr günstig und Kalkulationssicherheit kann daher langfristig hergestellt werden. Die Top-Zinsen für 15-jähriges Baugeld liegen bei rund 4,75%. Wie günstig das ist, zeigt die Tatsache, dass die besten Konditionen für Tagesgeld auf der Anlageseite für Privatkunden derzeit bei 4,25% liegen. Besonders 15- und 20-jährige Zinsbindungen bieten gute Möglichkeiten, Sicherheit und Flexibilität zu kombinieren, da nach zehn Jahren ein gesetzliches Sonderkündigungsrecht besteht. Viele Banken bieten durch den Einbau von KfW-Fördermitteln Optimierungsmöglichkeiten für Eigennutzer. Die weiterhin günstigen Forwardaufschläge sollten von Anschlussfinanzierern ebenfalls genutzt werden. Die Zinsaufschläge für Forwards würden bei einer steileren Zinsstrukturkurve wieder ansteigen und die Absicherung des Verlängerungszinssatzes teurer machen. Interhyp empfiehlt außerdem eine Tilgung von 2%, um in einem absehbaren Zeitrahmen entschuldet zu sein.
Die Bestsätze bei Annuitätendarlehen für fünf Jahre liegen derzeit bei 4,43%, für zehn Jahre bei 4,57%, für 15 Jahre bei 4,73% und für 20 Jahre bei 4,93% effektiv.
Tendenz:
kurzfristig: seitwärts
mittelfristig: aufwärts
Interhyp
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