Raus aus der Miete, rein ins EigenheimSteigende Immobilienpreise zu erwarten / Moderates Zinsniveau nutzen

Mehr als die Hälfte der Mieter in Deutschland wünscht sich Wohneigentum. Die Rahmenbedingungen für den Sprung ins eigene Zuhause sind günstig, denn die Zinsen für Baukredite liegen noch immer deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von acht Prozent. „Wer sein Wunschobjekt bereits gefunden hat, sollte nicht länger warten, denn noch in diesem Jahr ist mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen“, erklären die Experten der Landesbausparkassen (LBS)Wer monatlich 500 Euro für die Miete ausgibt, zahlt in 30 Jahren 180.000 Euro an den Vermieter – Mietsteigerungen nicht einmal berücksichtigt. Laut einer Emnid-Umfrage im Auftrag der LBS würden die meisten Mieter dieses Geld lieber in die eigenen vier Wände investieren, anstatt in die des Vermieters. Weitere Gründe von Mietern für den Wunsch nach Wohneigentum sind die größere Unabhängigkeit und die höhere Lebensqualität. Eigentümer haben in der Regel mehr Platz und können ihr Heim nach den eigenen Wünschen gestalten. Dies ist besonders für Familien von Vorteil. Außerdem bestimmen allein die Eltern die Hausordnung und entscheiden, wann das Toben der Kinder zu laut wird.

Für neun von zehn Mietern ist die Altersvorsorge ein entscheidendes Argument für den Erwerb von Wohneigentum. Wer in den eigenen vier Wänden lebt, profitiert langfristig von niedrigeren Wohnkosten. Das wird vor allem im Rentenalter deutlich: Ist das Haus bis zum Ruhestand abbezahlt, verfügen Alleinstehende im Schnitt über eine monatliche „Zusatz-Rente“ von 519 Euro, Ehepaare haben sogar 613 Euro mehr im Portemonnaie.

Starten statt warten

Die Rahmenbedingungen für den Erwerb von Wohneigentum sind günstig: Die Bauzinsen liegen mit rund fünf Prozent deutlich unter dem langjährigen Mittel und die Baukosten für den Neubau waren in den letzten zehn Jahren im bundesweiten Schnitt rückläufig. Gründe hierfür sind rationellere Bauweisen, mehr Wettbewerb im Baugewerbe und ein gestiegenes Kostenbewusstsein der Bauherren.

Noch sind auch die Grundstückspreise weitgehend stabil, allerdings mit großen regionalen Unterschieden: In süddeutschen Groß- und Mittelstädten müssen Erwerber im Schnitt 280 Euro pro Quadratmeter Bauland berappen. In Norddeutschland kostet der Quadratmeter 120 Euro und mit durchschnittlich 70 Euro ist der Grund und Boden in Ostdeutschland am günstigsten.

Bauherren und Käufer sollten mit ihrer Entscheidung nicht zu lange warten, stellt die LBS nach einer aktuellen Umfrage unter elf unabhängigen Wohnungsmarkt-Instituten fest – die meisten erwarten bereits dieses Jahr steigende Immobilienpreise. „Sowohl die Zahl der Haushalte als auch der Wohnflächenbedarf nehmen in den nächsten Jahren zu. Das Angebot wird der Nachfrage jedoch nicht gerecht. Je länger diese Situation anhält, desto deutlicher können die Preissteigerungen ausfallen“, so die Einschätzung der LBS-Experten.

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