Ein Handwerksmeister ist kein Bachelor - Die Bundesingenieurkammer wendet sich entschieden gegen Pläne der Wirtschaftsministerkonferenz, Handwerksmeister als „Bachelor professional“ zu etikettieren.

Nach Auffassung der Bundesingenieurkammer führt die Vergabe des Titels „Bachelor professional“ an Handwerksmeister den Verbraucher in die Irre. Es wird der Eindruck vermittelt, man habe es mit einem wissenschaftlich ausgebildeten Hochschulabsolventen zu tun. Außerdem würde nach dem allgemeinen Sprachgebrauch der Zusatz „professional“ den derzeitigen Handwerker sogar über den akademisch gebildeten Bachelor stellen, dem ja dieNach Auffassung der Bundesingenieurkammer führt die Vergabe des Titels „Bachelor professional“ an Handwerksmeister den Verbraucher in die Irre. Es wird der Eindruck vermittelt, man habe es mit einem wissenschaftlich ausgebildeten Hochschulabsolventen zu tun. Außerdem würde nach dem allgemeinen Sprachgebrauch der Zusatz „professional“ den derzeitigen Handwerker sogar über den akademisch gebildeten Bachelor stellen, dem ja die Professionalität nicht wörtlich bescheinigt wird. Das ist nicht nur im Inland problematisch, es beschädigt auch das internationale Ansehen deutscher Hochschulabschlüsse.

Mit deutlichen Worten hat deshalb der Präsident der Bundesingenieurkammer, Dr.-Ing. Karl Heinrich Schwinn, heute in Berlin die Vorschläge der Wirtschaftsminister kritisiert: „Der Vorschlag für die Anfang Juni 2007 stattfindende Wirtschaftsministerkonferenz ist kurzsichtig und unbrauchbar. Bachelor sind wissenschaftlich ausgebildete Fachleute. Der Bachelor of Engineering z. B. verfügt über fundierte Kenntnisse zur Bauwerkssicherheit, die im Rahmen der Meisterausbildung nicht vermittelt werden. Wir lehnen die von den Wirtschaftspolitikern angepeilte Abwertung der Bachelorabschlüsse ab. Eine missverständliche Bezeichnung hilft niemandem. Sie kann aber vielen schaden. Wer sich Bachelor nennen will, sollte den entsprechenden Abschluss auf den dafür vorgesehenen Bildungswegen erwerben. Sprachliche Gleichmacherei führt nicht zu mehr Qualität und beseitigt schon gar nicht den Mangel an qualifiziertem Ingenieurnachwuchs“.

Nach Auffassung der Bundesingenieurkammer gibt es in Deutschland nicht ohne Grund besonders geschützte Berufsbezeichnungen wie z. B. den „Beratenden Ingenieur“. Mit der Bezeichnungen Meister und Bachelor werden völlig unterschiedliche Qualifikationen bezeichnet. Das ist verständlich und sollte deshalb auch so bleiben.

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