Umweltminister fördert Brennwertkessel mit Solarunterstützung750 Euro Bonus für Heizkessel-Modernisierung
November 2007. Wer trotz steigender Energiekosten einen alten Heizkessel betreibt, sollte ihn noch in diesem Winter modernisieren. Denn im Rahmen des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien belohnt das Bundesumweltministerium den Tausch eines alten Heizkessels gegen einen neuen Brennwertkessel für Öl oder Gas mit einem Bonus von 750 Euro, sofern gleichzeitig eine Solaranlage mit Heizungsunterstützung installiert wirdFür die Solaranlage werden noch einmal 105 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche gezahlt. Bei einer Brennwertheizung mit zum Beispiel 10 Quadratmeter Solarfläche sind das insgesamt 1.800 Euro Zuschuss. Das Förderprogramm ist auf Privathaushalte beschränkt.Gefördert werden nur Hybridheizungen
Doch vor der Investition, so empfiehlt Franz Grammling vom Heizungshersteller
Rotex, sollten Hausbesitzer genau prüfen, ob die geplante Heizung die Förderrichtlinien erfüllt. „Der Brennwertbonus wird nur gezahlt, wenn die Solaranlage zusätzlich zur Warmwassererzeugung auch den Kessel mit Solarenergie unterstützt“, sagt Grammling. Diese sogenannten Hybridheizungen nutzen fossile und regenerative Energieträger. „Durch die solare Heizungsunterstützung sparen Hybridheizungen besonders viel Öl oder Gas ein, zum Beispiel in der Übergangszeit, wenn abends schon geheizt werden muss“, erklärt Grammling. Besonders auf die Bauart des Solarspeichers ist zu achten, da nicht alle Modelle konstruktiv in der Lage sind, die wichtige Heizungsunterstützung zu leisten.
Auf Bioöl-Tauglichkeit achten
Beim Öl-Brennwertkessel sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass er technisch für Bioheizöl ausgelegt ist. In Zukunft kommt vermehrt schwefelarmes Heizöl auf den Markt, dem Biokraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen beigemischt ist. „Geplant ist ein Anteil von bis zu 20 Prozent, durch den die Ölheizung regenerative Energieträger nutzen kann“, erläutert Franz Grammling. „Der Brenner, die Zuleitungen und die Lagertanks müssen darauf vorbereitet sein, weil es sonst zu Störungen und Beschädigungen kommen kann.“ Entsprechende Produkte erkennt man beispielsweise am Zeichen „Ready for Bio-Oil“.
Weitere Fördermöglichkeiten
Auch wer nicht vom Brennwertbonus profitiert, kann weitere Fördermöglichkeiten nutzen. Solaranlagen nur zur Warmwasserbereitung fördert das Bundesumweltministerium mit 60 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche. Bei
Modernisierung und Neubau unterstützt die staatliche KfW-Bank den Kauf eines Öl-Brennwertkessels mit einer Solarwärmeanlage zur Heizungsunterstützung durch besonders günstige Darlehen. Viele Bundesländer, Kommunen und Energieversorger haben regionale Förderprogramme aufgelegt.
Auch die Heizungsindustrie wirbt mit zusätzlichen Kaufanreizen. Der Hersteller
Rotex gibt beispielsweise bis zum Jahresende 2007 beim Kauf einer Solaranlage mit zwei Kollektoren den dritten Kollektor gratis dazu. Bei einer Anlage mit rund 7,8 Quadratmeter Kollektorfläche spart das rund 1.000 Euro (www.rotex.de).
Förderung wird rückwirkend bewilligt
Die Abwicklung der neuen Fördermittel ist einfacher und bürgerfreundlicher als bisher. Die Förderung muss nicht mehr vor der Modernisierung beantragt werden. Stattdessen wird der Antrag innerhalb von sechs Monaten nach Herstellung der Betriebsbereitschaft der Anlage eingereicht. Auch bei Nachrüstung der Solaranlage zu einem Brennwertkessel wird der Bonus gezahlt, sofern bisher keine Förderung erfolgte, der Brennwertkessel im Austausch montiert wurde und die Sechsmonatsfrist eingehalten ist. Das kommt allen Hausbesitzern zugute, die bereits in die neue umweltschonende Heizungstechnik investiert haben. Dennoch sollte die Entscheidung nicht auf die lange
Bank geschoben werden, denn die Haushaltsmittel sind begrenzt. Derzeit stehen noch ca. 93 Millionen Euro zur Verfügung, das entspricht rund 53 Prozent der verfügbaren Mittel.
ROTEX Heating Systems GmbH
www.rotex.de
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