Bauliche Maßnahmen in Sachen Barrierefreiheit

Wer gesund, jung und uneingeschränkt beweglich ist, der wird sich im Alltag kaum darüber Gedanken machen, ob sein Umfeld barrierefrei ist oder nicht. Schließlich stellen Treppen, Stufen, hohe Kanten, Türe und Tore, schmale Zugänge und wahrscheinlich noch so einiges mehr keine oder kaum Schwierigkeiten dar. Man hat ja schließlich seinen Körper mit allen intakten und funktionierenden Sinnen und Gliedmaßen die es einem ermöglichen; die aufgezählten Hindernisse zu überwinden. Leider kann man diese Fähigkeiten verlieren oder sogar ohne solche geboren werden. Wenn es um die eingeschränkte Mobilität geht, muss diese nicht unbedingt vom Alter abhängen. Denn auch jüngere Erwachsene, Kinder und Eltern können durch einen Unfall oder eine Krankheit eine Behinderung erlangen und auf einmal kann für jeden ganz schnell die Barrierefreiheit ein ganz großes Thema werden.
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Barrierefreiheit wird dann in jedem Bereich des Alltags wichtig. Ob man sich nun draußen aufhält, zur Arbeit muss oder sich in seinem Zuhause ohne Hilfe bewegen möchte. Wenn man sich draußen bewegt, ist man leider davon abhängig, wie barrierefrei die Umwelt gestaltet ist. Gibt es genug Alternativen zu Treppen und Stufen (Fahrstühle oder Rampen), kommt man durch Türen durch, ist einem der Zugang da möglich, wohin man gehen möchte und muss? Auf das alles kann man selbst meist sehr wenig Einfluss nehmen und ist somit abhängig von dem, was in der Öffentlichkeit vorzufinden ist. Etwas anders sieht es schon aus, wenn es um die eigene Wohnung oder das eigene Haus geht. Hier kann man schon direkt Einfluss darauf nehmen und sein Wohnumfeld barrierefrei umrüsten. Es gibt nahezu für alle Wohnbereiche Lösungen, die man bei einer guten Planung sogar zu moderaten Kosten umsetzen kann.

Auch am Arbeitsplatz wichtig und sinnvoll für alle Beteiligten

Sicher ist die Barrierefreiheit im eigenen Zuhause besonders wichtig, aber auch am Arbeitsplatz macht das barrierefreie Bauen viel Sinn. Den Mitarbeitern kann es nämlich dadurch ermöglicht werden, unabhängig von verschiedenen Einschränkungen doch zur Arbeit kommen zu können. Schließlich kann sich ein Mitarbeiter bei einem Unfall oder Missgeschick unglücklich verletzen und über einen längeren Zeitraum sogar auf einen Rollstuhl angewiesen sein. Oder man muss aufgrund der ungünstigen Gegebenheiten auf einen fachlich hochkompetenten aber körperlich eingeschränkten Mitarbeiter verzichten. Eine barrierefreie Umgebung macht das Arbeiten für alle möglich.

Mit verschiedenen Mitteln unnötige Barrieren beseitigen

Ob man nun einen barrierefreien Arbeitslatz schaffen möchte oder sein Zuhause barrierefrei gestalten will, es gibt einige Optionen für die Umsetzung. Möglich sind Rampen statt Stufen und Treppen. Auch Aufzüge oder Treppenlifte können eine große Hilfe darstellen. Man kann auch nur Bäder barrierefrei umrüsten.  

Eine weitere gute Option ist es, automatische Schiebetürsysteme für einen barrierefreien Zugang anbringen zu lassen. Für diesen Bereich gibt es einige attraktive und auch technisch anspruchsvolle Lösungen. So kann man zum Beispiel robuste Rahmen-Schiebetürsysteme oder auch schlanke, transparente oder semitransparente, einbruchgeschütze und hermetisch dicht-schließende Schiebetürsysteme finden. Es ist sicherlich für viele (besonders für Rollstuhlfahrer, Menschen ohne Arme oder mit Lähmungen) Leute eine ungeheure Erleichterung, wenn sie ohne fremde Hilfe Türen öffnen und andere Durchgangsbereiche passieren können.

Gerade das Zuhause als vertrauter Ort möchten die meisten Menschen ungern verlassen, wenn es aufgrund einer Behinderung Schwierigkeiten gibt. Dann können gewisse Umbaumaßnahmen eine sinnvolle Möglichkeit sein, um das Wohnen in der gewohnten Umgebung weiterhin möglich zu machen. Man muss nur gut überlegen, ob es ein ganzheitlicher Umbau werden soll oder ob nur einzelne Zimmer mit technischen Hilfsmitteln (Lifter, Badewanne mit Tür, ebenerdige Dusche) aufgerüstet werden müssen. Das wird alles natürlich von unterschiedlichen Faktoren abhängen.

So spielt es sicherlich eine große Rolle, wie es um die Eigentumsverhältnisse des Wohnraums aussieht. Auch kann man berücksichtigen, welcher Wohnkomfort gewünscht und benötigt wird. Und natürlich spielen - wie bei fast allen anderen Dingen auch - die finanziellen Mittel, die zur Verfügung stehen, eine entscheidende Rolle.

Den Wohnraum mit Wohnungsanpassungsmaßnahmen barrierefrei umbauen

Zum Glück können schon einige kleine Umbauten dabei helfen, dass man weiterhin unabhängig und in den vertrauten vier Wänden wohnen bleiben kann. Man kann durchaus mehr Wohnkomfort als eingeschränkter Mensch erhalten und es gibt speziell auf die individuellen Bedürfnisse ausgerichtete Lösungen für alle Bereiche des Wohnraums. So können unterschiedliche Baumaßnahmen und einige Hilfsmittel für die Küche, das Bad oder auch für den Garten eine Erleichterung im Alltag sein.

Sehr häufig muss man selbst für die entstehenden Kosten bei den Umbaumaßnahmen aufkommen. Es gibt aber Einzelfälle, wo auch andere Kostenträger zuständig werden können. Man sollte nur darauf achten, dass vor Beginn der Umbaumaßnahmen der Antrag auf eine Förderung auch bewilligt ist. Mögliche andere Kostenträger können die öffentlichen Förderprogramme der Bundesländer sein oder auch die Berufsgenossenschaft, die gesetzliche Unfallversicherung, die Pflegeversicherung und die Rentenversicherungsträger.


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