Werkzeuge: Die Handkreissäge

Für lange, gerade Schnitte in Holz oder Platten aus Holzwerkstoffen ist die Handkreissäge das richtige Werkzeug45 bis 55 mm Schnittiefe sollte eine Kreissäge für den Heimwerker schon haben, damit man dickere Platten schneiden und auch Gehrungsschnitte in dünneren Materialien schaffen kann.

Als Allzweck-Sägeblatt ist ein hartmetall-bestücktes Kreissägeblatt zu empfehlen, das auch bei härteren Platten (Spanplatten, kunststoffbeschichtete Platten) nicht so schnell stumpf wird. Wichtig ist, daß die Handkreissäge einen stabilen Führungstisch hat, also wirklich winkelgetreu schneiden kann. Die Tiefeneinstellung sollten Sie immer benutzen, denn nur wenn das Sägeblatt so eingestellt ist, daß es nur wenige Millimeter auf der Rückseite aus dem Material ragt, schneidet eine Kreissäge auch am saubersten. Eine Drehzahlelektronik, wie sie an modernen Handkreissägen zu finden ist, hat viele Vorteile. Man kann die Drehzahl auf das Material einstellen, die Geräuschentwicklung wird geringer, besonders im Leerlauf, und die Handkreissäge regelt selbst ihren Kraftbedarf. Wenn die Drehzahl unter hoher Belastung absinken will, reguliert die Elektronik nach und aktiviert zusätzliche Kraft.
Ein weiteres wichtiges Zubehör ist die Staubfangeinrichtung, denn auch Holzstäube sind nicht ganz ungefährlich. Ein Absaugstutzen für den Werkstattsauger oder ein Spänefangsack an der Kreissäge selbst machen das Arbeiten sauberer und ungefährlicher. Besonders interessant für denjenigen, der keinen Extrakeller nur zum Werken hat.
Während für Kreissägen früher der Zusatztisch ein besonders interessantes Zubehör war, gibt es jetzt eine andere Entwicklung. Für Kreissägen werden Führungsschienen angeboten, die z. B. auf große Platten aufgelegt werden. Die Grundplatte der Kreissäge wird von dieser Schiene so geführt, daß lange und wirklich millimetergenaue Schnitte möglich sind. Das ist sehr viel praktischer als der mühsame Aufbau eines Sägetisches und das Schieben von langen Platten über diesen kleinen Tisch.

1 Abschneiden parallel zu einer geraden Kante: Mit dem Parallelanschlag stellen Sie genau ein, wie weit von der Kante der Sägeschnitt liegen soll. Die Kreissäge erst aufsetzen, dann einschalten und dann erst das Sägeblatt ins Holz führen, dabei immer darauf achten, daß der Anschlag an der Holzkante anliegt.

2 Kaum noch Späne fliegen, wenn an den Absaugstutzen der Handkreissäge der Werkstattstaubsauger angeschlossen wird. Komfortable Staubsauger schalten sich selbsttätig ein, wenn die Säge angeschaltet wird.

3 So führt man eine Handkreissäge richtig: Beide Hände halten die Griffe und drücken die Maschine auf das Werkstück, während gleichzeitig die Richtung eingehalten wird, z. B. nach einem "Anriß", einer Bleistiftlinie, geschnitten wird.

4 Gehrungsschnitte sind mit der Handkreissäge möglich, wenn der Winkel der Fußplatte verstellt wird. Je nach Qualität der Säge sollte man nach der Einstellung besser einen Probeschnitt machen und den Winkel nachmessen.

5 Tauchschnitte nennt man die Technik, die Kreissäge von oben in eine Platte abzusenken und einen Ausschnitt herzustellen, der nicht vom Rand her geschnitten wird. Das geht aber nur mit besonderen Kreissägen ohne Spaltkeil, die sich parallel zum Tisch absenken lassen. Mit dem runden Sägeblatt kann man natürlich nicht bis in die Ecken schneiden. Hier muß mit einer Stichsäge oder einer Feinsäge von Hand nachgearbeitet werden.

6 Mit einer Führungsschiene wird die Handkreissäge zu einem Präzisionswerkzeug. Diese Schiene sorgt nicht nur für eine ganz exakte Führung des Sägeblattes, sondern bringt besonders gute Schnittergebnisse, weil die Holzkanten nicht mehr ausreißen. Eine Kunststoffschicht unter der Schiene, die das Rutschen auf der Holzplatte verhindert, drückt direkt an der Schnittlinie auf die Holzfasern. So verhindern sie das Aufsplittern.
Und so arbeitet man mit der Führungsschiene: Die Schiene auflegen, so daß sie über das Ende der jeweiligen Platte hinausragt. Dort die Kreissäge aufsetzen, ohne daß das Sägeblatt schon das Holz berührt. Erst nach dem Anlaufen die Säge dann auf der Schiene, die bei einigen Modellen auch mit Zwingen an der Platte befestigt werden kann, nach vorn durch das Holz schieben.

7 Die Kapp- und Gehrungssäge ist eine Sonderform der Kreissägen, besonders gut für winkelgetreue Schnitte geeignet. Während sonst die Maschine durch das Holz geschoben wird, spannt man bei der Kapp- und Gehrungssäge das Holz fest ein und drückt die Säge von oben durch das Holz.

8 Schrägschnitt und Gehrungsschnitt sind möglich, wenn die Kapp- und Gehrungssäge nicht nur schwenkbar ist, sondern sich dabei auch noch neigen läßt. Wer gern handwerklich aufwendige Holzverbindungen herstellt, wird diese Säge häufig brauchen. Auch zum Vertäfeln von Wänden und Decken ist diese Kreissägenart sehr vorteilhaft einzusetzen, weil viele gleiche winklige Schnitte benötigt werden.

9 Nicht nur aufwendige Spann- und Verstelleinrichtungen, die für ganz exakte Winkelschnitte sorgen, sind bei dieser Säge bemerkenswert. Wie bei einer Profi-Säge in der Tischlerwerkstatt hat diese Kapp- und Gehrungssäge auch zwei Absaugvorrichtungen, die wirklich den größten Teil der Späne einfangen können. Damit ist sauberer Möbelbau auch in einer Bastelecke im Haus möglich.

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